Sonnenaufgang über dem Annapurna

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Nach zweieinhalb Wochen in Nepal war ich mir sicher: Die Achttausender hatten sich gegen mich verschworen. Zu jeder Gelegenheit, wenn ich einen von ihnen hätte sehen können, hüllten sie sich in Wolken, Dunst und Nebel. Ich fing an, das persönlich zu nehmen. 

Also entschloss ich mich in bester Gesellschaft nach Pokhara zu reisen, in die zweitgrößte Stadt Nepals, von der aus man die Annapurna-Gipfel so wunderschön über dem See sehen kann. Und den Fishtail natürlich. Das wurde mir zumindest dauernd erzählt. 

Wir machten uns also über den Bumping Highway No. 1 auf nach Pokhara. Ins diesige Pokhara. Vor Ort musste ich mir sofort anhören, dass man sonst die Berge aber immer ganz toll gesehen hat, wirklich. Aber mit mir habe das bestimmt nichts zu tun, ehrlich. Mir blieb noch eine bzw. zwei Hoffnungen: die Sonnenaufgangstouren.

Pünktlich um viertel nach fünf Uhr stiegen wir gleich am nächsten Morgen in ein Taxi und ließen uns in die Berge chauffieren. Die Wettervorhersage hatte für vormittags Sonne und blauen Himmel angekündigt, doch die mattgraue Farbe am Himmel verhieß kein optimales Panoramawetter. Unserer guten Stimmung tat das zum Glück keinen Abbruch. 

Ich wusste ja auch gar nicht, was ich zu erwarten hatte und vertraute auf die magische Kraft der Sonne. Der Zeitpunkt des Sonnenaufgangs kam – und nichts passierte. Wir starrten weiterhin zum Horizont. Und tatsächlich! Plötzlich wurden die weißen Umrisse des Gipfels von Annapurna I, sichtbar und wenig später leuchteten auch die weißen Umrisse des Fishtail durch den grauen Dunst! Was für ein erhabenes Gefühl!

Als die Sonne hinter einem Berg scheinbar aus dem Nichts auftauchte, erahnen ich die Ausmaße dieses Gebirges.

Das war der sanfte Auftakt für das, was wir bei unserem zweiten Versuch zu sehen bekommen sollten. Vielleicht wäre ich ohne die kleine Vorahnung dessen, was da draußen im Dunst ist, am nächsten Morgen einfach in Ohnmacht gefallen vor Begeisterung. Denn da sah es so aus (und noch viel schöner): 

Joah, ich weiß, auch dieses Panorama geht noch besser; aber ich fand das schon super, besonders an meinem vorletzten Morgen. Und für das perfekte Nepal-Berg-Panorama muss ich dann halt einfach noch mal wiederkommen. 



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