Erste Eindrücke aus Myanmar

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Myanmar, ein Land im Wandel zwischen Diktatur und Öffnung, ein Land, das Demokratie und Menschenrechte noch übt. Ich war sehr gespannt, was mich hier erwarten würde. Deshalb habe ich meine ersten Eindrücke nach meiner Ankunft in Yangon festgehalten:

Gleich bei der Ankunft fällt mir auf, dass der Flughafen sehr schick und neu ist. Die Beschilderung ist gut und die Visa-Abfertigung effizient. Allerdings ist es auch hier wie an jeder Supermarktkasse: Die weiblichen Angestellten sind schneller. Merken fürs nächste Mal.

Der organisierte Taxiservice in die Innenstadt ist unkompliziert: Ich gehe zu einem Tresen mit einer netten Dame, die die traditionelle gelbe Farbe im Gesicht trägt, mir den Preis bis zu meinem Hotel sagt, mich nach draußen begleitet und ein Taxi für mich klarmacht. Diese staatliche Bevormundung tut mir grade ganz gut.

Draußen ist es sonnig und warm. Trotzdem trifft mich nicht wie erwartet der 40-Grad-Schlag. Die Wärme ist trocken und angenehm.

Mir fällt auf, dass Männer hier eine Art Wickelrock tragen, der Longyi heißt, wie mir Norman später mitteilen wird. Und es ist alles viel sauberer und ordentlicher als in Kathmandu.

Hupen können sie hier zwar auch, aber deutlich weniger als in Nepal. Zur Abwechslung herrscht mal wieder Rechtsverkehr – trotzdem hat mein Taxi das Lenkrad auch rechts – und an den großen Kreuzungen gibt es Ampeln, die die verbleibendene Zeit pro Phase runterzählen.

Die Schrift, die sie hier verwenden, ist sehr rund und lächelt mich von den Schildern am Straßenrand an. Frauen spazieren mit Sonnenschirmen. Und Frauen fahren Auto! Das habe ich lange nicht mehr gesehen.

Wir fahren an Parks und Seen vorbei. Überhaupt ist hier alles sehr grün. Es gibt schicke Hotels, aber in dem abgerobbten Militärkrankenhaus möchte ich hier definitiv auch nicht landen.

Und dann tauchen goldene Kuppel und Türme am Straßenrand auf. Ob das der Eingang zur Shwedagon Pagode ist?

Nach einer halben Stunde sind wir schon am Hotel, ich bezahle den Fahrer, checke ins Hotel ein. Alle sind sehr freundlich hier, wenn auch niemand gut Englisch spricht. Das Zimmer ist einfach, aber blitzsauber.

Nachdem ich mich kurz eingenistet habe, spaziere ich hinunter zum Fluss. Ich hatte es schon befürchtet: Er ist zugebaut. Dafür entdecke ich direkt an der Hauptstraße eine Meile mit Street-Food-Ständen und staune über das Angebot. Vieles kann ich nicht identifizieren, aber spannend sieht das alles aus.

Selbst beim Spazieren zwischen den Ständen werde ich größtenteils in Ruhe gelassen, aber ich werde oft angelächelt. Zwischendrin entdecke ich einen Stand, an dem mit einer Maschine der Saft aus Zuckerrohr gepresst wird.

Als die Sonne untergeht, verlasse ich die Uferstraße und gehe Richtung Sule Pagode, die die Rezeptionistin mir auf dem Stadtplan dick eingekringelt hat. Ich komme an einem Platz vorbei, auf dem viele Leute sitzen. Es gibt Luftballonverkäufer, ein richtiges Volksfest. Ob das hier jeden Abend so ist, oder gibt es wohl einen speziellen Anlass?

Ich gehe in einen kleinen Supermarkt, in dem mir eine riesige Schabe über den Weg läuft. Willkommen in Südostasien.

Auf dem Heimweg komme ich tatsächlich noch an der Sule Pagode vorbei und suche mir noch ein Restaurant für mein Abendessen.

Ich bin sehr zufrieden mit meinen ersten paar Stunden in Myanmar. Yangon gefällt mir. Alle Klischees sind abgefrühstückt. Jetzt bin ich gespannt auf das, was ich dahinter noch entdecken werde.



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