Am Inle-See

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Der schöne Inle-See und ich hatten erschwerte Bedingungen, dabei ging es ganz gut los. Nach der wunderbaren Bahnfahrt in der Holzklasse lernte ich im PickUp auf den letzten Kilometern zum See sehr nette Franzosen kennen, die mir gute Tipps gaben. In Nyaung Shwe, dem Basislager für die Erkundung des Sees, angekommen, besuchte ich erst einmal den Nachtmarkt und bestaunte das Angebot. Ich entschied mich dann jedoch, in einem Restaurant zu essen, woraufhin mich nachts eine Magenverstimmung heimsuchte und ich einen Tag flachlag.

Mit 24-Stunden-Verspätung lieh ich mir am darauffolgenden Tag ein Fahrrad und radelte los zum Inle-See. Wie bei meinem ersten Leihrad war mir auch dieses hoffnungslos zu klein. Da ich außerdem noch etwas schlapp war und waren die acht Kilometer der kleinen Tour zum See anstrengender als erhofft.

Endlich am See angekommen, machte ich eine ausführliche Pausen am langen Bootsanleger von Khaung Daing und bewunderte die schwimmenden Gärten, für die der See so berühmt ist. Dann machte ich gleich noch eine Pause in der Dorfmitte, bis die Mittagshitze vorbei war.

Gut erholt ließ ich mich und das Fahrrad auch noch mit einem Kahn über den See schippern, mich von der Sonne bescheinen und mir den Wind um die Nase pusten. Herrlich! So bekam ich noch mehr Lust auf die große Bootstour, die ich noch machen wollte.

Am anderen Seeufer radelte ich dann wieder zurück nach Nyaung Shwe. Diese Strecke war zwar weiter, aber immer mal wieder von Bäumen beschattet und ich fand, sie ließ sich angenehmer fahren.

Zurück am Hotel verlängerte meinen Aufenthalt noch um eine Nacht und bestellte mir für den folgenden Tag ein Boot für einen Tagesausflug auf dem See. Zu Abend aß ich ein leichtes Essen in einem als sehr gut bewerteten Lokal. Nachts schlug Montezuma noch einmal zu und zwang mich, meine Pläne wieder zu ändern.

Statt morgens um sieben brach ich erst mittags zu meinem Bootsausflug auf. Dieses antizyklische Fahren hatte den Vorteil, dass es an allen Sehenswürdigkeiten schön ruhig war. Und ich freute mich sehr, dass ich überhaupt noch losfahren konnte.

Zuerst fuhren wir mit Vollgas fast eine Stunde lang über den See und ich genoss die Fahrt, den Fahrtwind und die Ausicht sehr. Auf der anderen Seite des Sees besichtigte ich eine Silberschmiede und eine Lotus- und Seidenweberei, wo ich es sehr spannend fand. Außerdem standen noch die Damen mit den vielen Ringen und den langen Hälsen sowie eine Schirmfabrik auf dem Plan.

Ich besichtigte noch eine Pagode, in der fünf kleine Buddha-Statuen bis zur Unkenntlichkeit mit Gold beklebt sind, sowie ein Kloster, das dadurch berühmt geworden ist, dass die Mönche dort ihre Katzen dressieren.

Wenn ich auch den schwimmenden Markt am Morgen verpasst hatte, so bekam ich stattdessen zum Abschluss meiner schönen Bootstour noch den Sonnenuntergang am See mit dazu.

Die überschwängliche Begeisterung von anderen Reisenden für den Inle-See kann ich – wohl wegen der unerfreulichen Begleitumstände – nicht teilen, aber ich erkenne an, dass es hier wunderschön ist und ich schöne Stunden besonders auf dem Wasser hatte. Obwohl ich das Beste aus meiner Zeit hier gemacht habe, bin ich doch auch froh, von hier aus weiterzuziehen. Bagan ruft.



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