Zwischenstopp in Bago

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Bago, die alte Königsstadt, sei einen Tagesausflug von Yangon aus wert. Oder einen kurzen Zwischenstopp auf dem Weg nach Nordwesten. Es gehevzwar viel zu sehen, aber das Wichtigste könne man in ein paar Stunden abklappern, las ich. Da ich hier ja auf Entdeckungsreise und nicht auf der Flucht bin, widmete ich Bago zwei Tage. Na gut, eineinhalb Tage, aber ich wäre auch noch länger geblieben, denn es gibt hier super viel zu entdecken!

Ich hatte mir ein Hotel etwas außerhalb gesucht, weil ich gelesen hatte, die Innenstadt sei laut und nicht so pralle. Als das Hotel mir kurz nach Buchung schrieb, sie wollten mich am Bahnhof abholen, freute ich mich sehr. Noch mehr freute ich mich, als sie das mit einem roten TukTuk taten.

Am Hotel lieh ich mir ein Fahrrad für den Rest des Tages aus, ließ mir einen Stadtplan geben und fuhr los. Es ging schon lustig los. Das Fahrrad war ein klappriges Ding in asiatischer Einheitsgröße – der ich ja bekanntlich nicht entspreche. So musste ich bei jedem Tritt aufpassen mit dem Knie nicht an den Lenker zu stoßen. Und das amüsierte mich sehr!
Zu Bagos Hauptattraktionen gehören zwei gigantische liegende Buddha-Statuen. Die eine (Mya Tha Lyaung) chillt erst seit 2006 unter freiem Himmel, hat hübsche Füße und lächelt sehr nett:

Die andere liegt in der Shwetalyaung Pagode auf Kissen, die über und über mit Edelsteinen verziert sind. Diese Buddha-Statue ist über 50 Meter lang, 16 Meter hoch und ist somit der größte liegende Buddha des Landes. Auf der Rückseite wird in bunten Bildern die Geschichte eines Königs erzählt.

In der Abendsonne besuchte ich noch die hübsche weiß-goldene Mahazedi Pagode, an der ich ein paar Mönche traf und in ein Fest stolperte, bei dem eine Band spielte und eine offensichtlich sehr betrunkene ältere Dame tanzte und dabei weitertrank, während 20, 30 Leute zuschauen. Daraus wurde ich nicht ganz schlau. Deshalb lieber die schicken Mönche im Abendlicht:

Beim Abendessen lernte ich übrigens einen Restaurantbesitzer kennen, der lange in Köln als Koch gearbeitet hatte und plauderte ein bisschen auf deutsch mit ihm. Wie klein die Welt doch irgendwie ist.

Nach einer Nacht in dem wunderbaren Hotel lieh ich mir am nächsten Morgen ein Mopped und ging wieder auf Besichtigungstour.

Als erstes besuchte ich ein Mönchskloster, in dem man jeden Vormittag die Mönche mit ihren Essensnäpfen auf dem Weg zum Speisesaal sehen kann. Diese Prozession war ein bisschen befremdlich, wie sich herausstellte. Da ich unterwegs nicht den direkten Weg genommen hatte und einige Minuten zu spät zu sein glaubte, dachte ich, die Show sei schon vorbei. Aber mitnichten. Die Busladungen voller Touris kamen erst noch und die Guides verteilten Tüten, deren Inhalt ihre Schützlinge an die Mönche spendeten: Bleistifte, Kleingeld, Safttütchen, Schokoriegel, Kekse.

Danach kehrte zum Glück ganz schnell wieder Ruhe ein und ich konnte mich im Kloster umschauen, während die Mönche die letzte feste Mahlzeit des Tages einnahmen. Zum Glück hatten sie zu den Bleistiften noch Reis bekommen.

Anschließend fuhr ich zu einem alten goldenen Königspalast (dem Kanbawzathadi Palast) …

… entdeckte einen Elefantentempel mit schicker Mauer…

… schaute mir von Ferne die stehenden Buddhas an …

… besuchte die Shwemawdaw Pagode, deren goldene Stupa die größte des Landes ist und daher sogar noch höher ist als die der Shwedagon in Yangon. Nebenbei passierten noch ein kleines Drama, von dem ich in meinem nächsten Post berichten werde.

Zum Abschluss schaute ich mir noch Kyaikpun, ein Monument mit vier riesigen sitzenden Buddhas, an, die in die vier Himmelsrichtungen blicken. Besonders schick fand ich dabei die bei jedem Buddha unterschiedlich gestalteten Gewandsäume und Fingernägel.

Bago, du bist definitiv mehr als ein paar Stunden meiner Zeit wert gewesen!



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