Kochen wie die Thais

Veröffentlicht in: Asien, Thailand | 2

Einen Kochkurs in Chiang Mai zu machen – das stand von Anfang an auf meiner Liste. Bis ich im Norden von Thailand angekommen war, hatte ich das allerdings schon fast wieder vergessen. Zum Glück fiel mir aber dann ein Flyer eben jener Kochschule in die Hände, die mir empfohlen worden war. Und da ich grade ein bisschen Unterhaltung gut gebrauchen konnte, meldete ich mich kurzentschlossen an.

Schon bei der Anmeldung musste ich mir aussuchen, was ich denn gerne kochen wollte. Ich stellte mir dieses Menü zusammen:

  • Tom Yam Suppe mit Shrimps
  • Frühlingsrolle mit Thaidip
  • Hühnchen mit Cashewnüssen
  • Grünes Curry mit Hähnchen
  • Klebreis mit Mango

Morgens wurde ich ganz bequem in meinem Hotel abgeholt. Kaum saßen wir im Bus, der uns zur Kochschule fahren sollte, erfuhr ich, dass ich mir die arbeitsintensivste Kombi zusammen gestellt hatte. Yippie, das fand ich gut. Schlimmer konnte es zuhause beim Nachkochen also nicht mehr werden.

Wir fuhren erst mal zu einem großen Markt und schauten uns dort die Produkte an: Currypaste, Gewürze und Soßen, Gemüse und all den verschiedenen Reis. Nachdem ich in den vergangenen Monaten zweimal aus Versehen Klebreis statt normalen Reis gekocht hatte, konnte ich ganz strebermäßig als Einzige den Klebreis identifizieren.

    Nach dem Markbesuch fuhren wir weiter zur Kochschule, die ganz idyllisch in einem großen Ökogarten liegt und ihr eigenes Gemüse anbaut. Jeder hatte seine eigene kleine Freiluftkochstation. Als erstes machten wir uns an unsere Currypasten. Da ich mir grünes Curry ausgesucht hatte, musste ich für die Paste am meisten und längsten mörsern. Ging aber ganz gut und halbwegs schmerzfrei.

    Zur Entspannung gingen wir auf einen Gartenrundgang und lernten etwas über unsere heutigen Zutaten und über die Pflanzen allgemein. Wir probierten alles, was wir wollten. Ich malte mir mit Tamarind und einer blauen Blüte, die wir auch zum Färben des Klebreises verwendeten, einen Stern auf den Arm, der danach zweimal Duschen überstand. Krasses Zeug, dieses Tamarind. Von all dem Probieren hatten wir alle Hunger, also auf an die Kochstellen!

    Wir widmeten uns als erstes der Suppe, denn die wollten wir schließlich zuerst essen. So sah meine Tom Yam mit Shrimps aus:

    Anschließend füllten, rollten und frittierten wir Frühlingsrollen. War pipileicht:

    Nachdem die aufgegessen waren, machten wir uns an den Hauptgang: Hühnchen mit Cashewnüssen und grünes Curry mit Hähnchen. Eine wichtige Frage dabei: „Wie sexy möchtest du dich heute fühlen?“ Eine Chillischote ist normal sexy. Dann lieber erstmal probieren, bevor man mehr reinwirft, empfahl uns unsere Kochlehrerin. Ich fühlte mich mit einer Chillischote sexy genug.

    Am meisten überrascht hat mich, wie schnell alles ging. Nachdem die Zutaten erst einmal vorbereitet und geschnitten sind, wirf man sie einfach nur in den Wok und rührt höchstens dreimal um, bevor man etwas Neues hinzugibt oder das Essen fertig ist.

    Ich erfuhr im Laufe des Tages zum Beispiel, dass man Zitronensaft nicht ins kochende Essen geben sollte, weil es sonst bitter wird und dass man Shrimps in Suppe nicht umrühren, sondern nur kochen darf, weil sonst die Suppe fischig wird.

    Endlich lernte ich auch, wie man Klebreis kocht – ich hatte es in den vergangenen Monaten zweimal geschafft, Klebreis al dente zu kochen. Auch eine Leistung, finde ich. Richtig bereitet man Klebreis aber zu, indem man ihn erst einmal vier Stunden einweicht und dann dünstet. Im Gegensatz zu normalem Reis, den man kocht. Endlich weiß ich also, wofür diese hübschen Bambuskörbchen sind, die es überall in Südostasien zu kaufen gibt – zum Klebreis dünsten.

    Und das Dessert war dann auch der krönende Abschluss und meine dekorative Meisterleistung. Klebreis mit Mango:

    Anschließend ließen wir uns vollgefuttert zurück nach Chiang Mai rollen, alle begeistert von den in uns schlummernden Fähigkeiten, unfassbar leckeres Essen zu produzieren.

    **********
    Wer jetzt auch Lust bekommen haben sollte, selbst Thai zu kochen (zum Beispiel, um mich zum Probieren einzuladen und um meine fachkundige Meinung zu bitten), findet viele der von uns gekochten Rezepte auf der Webseite der Kochschule.



    Teilen ist toll!

    2 Antworten

    1. Nicki

      Ich freu mich schon SEHR darauf, wenn Du für uns kochst! =)
      Ob ich das grüne Curry kann, weiß ich allerdings nicht. Aber die Suppe und die Frühlingsrollen und das Hühnchen sehen sehr lecker aus!!

      • die abenteuerliche

        Nee, Nicki, lies nochmal genau: da steht, dass ihr das für mich kochen dürft. Da freue ich mich auch drauf 🙂